Novas Geheimmissionen – Teil 2

(Missionen 4-6)

Mission 4: Ärger im Paradies

Die letzten dramatischen Minuten von Teil 1 knüpfen nahezu nahtlos an den Beginn von Teil 2 an.

Eine namenlose Pilotin steuert ihren Viking mit Höchstgeschwindigkeit auf einen Planeten zu, und der Schweiß läuft ihr in Sturzbächen die Stirn herunter. Schwer atmend und ständig nervös auf ihre Anzeigen blickend, wird nach einem Wimpernschlag klar: An ihrem Arsch klebt Ärger der übelsten Sorte!

Unter extremen psychischen Druck steuert die Pilotin von den Verteidigern der Menschheit ihren Viking mit dem aktiven Psi-Emitter an Bord zur stark kolonisierten Welt der Liga, Tyrador IX, mit Millionen von Zerg im Schlepptau.

Auf einem Bildschirm an der Steuertafel in ihrem Cockpit tauchen immer mehr rote Punkte auf, die sie allesamt zu verfolgen scheinen. Na klar, die Zerg! Fast in Bedeutungslosigkeit gerät die Tatsache, dass diese Viking-Pilotin eine absolut tödliche Fracht mit sich trägt. Die Ironie dabei ist, dass eben diese Fracht der Grund für die anhänglichen roten Punkte sind. Die Zerg, angelockt von dem Signal des aktiven Psi-Emitters, strömen wie eine gigantische Wolke des fleischgewordenen Unheils auf den Planeten zu, den die Verteidiger der Menschheit ins Auge gefasst haben, um ihren wahnsinnigen Plan umzusetzen.

Das Schlimme daran ist: Niemand kennt die wahren Gründe, warum die Zerg kurz davor stehen wieder einen von Terranern bewohnten Planeten zu überrennen, wie es schon bei der Ankunft der Zerg im terranischen Raum damals vor sechs Jahren (Standard-Koprulu-Zeit) mehrfach der Fall gewesen ist. Auch hier gibt es wieder eine Ironie des Schicksals, denn auch damals war der Urheber dieser Katastrophen eine terranische Hand: Arcturus Mengsk höchst selbst gab die Befehle die Invasion der Zerg erst auf Antiga Prime und später auch auf Tarsonis selbst auszulösen. Das Ausmaß der Zerstörung war gewaltig. Es ist eine Sache, wenn Zerg einen Planeten langsam verseuchen und übernehmen, wie es zum Beispiel in den ersten Tagen auf Chau Sara und Mar Sara passiert ist. Doch wenn die Zerg als Schwarm auf einem Planeten direkt und frontal einfallen, kann nichts und niemand sie mehr aufhalten.

So auch hier in der Gegenwart auf Tyrador IX: Wie von den Verteidigern der Menschheit eiskalt geplant, wird der aktive Psi-Emitter in der Umlaufbahn von Tyrador IX abgeworfen und schlägt auf der Oberfläche ein, womit das Schicksal des Planeten im Grunde besiegelt ist. Die namenlose Pilotin entkommt zwar mit ihrem Viking, doch für die Millionen Menschen auf Tyrador IX gibt es kein Entkommen und keine Vorwarnung.

Tyrador IX stand schon früher im Mittelpunkt diverser Entwicklungen: So ist es genau dieses paradiesisch schöne Urlaubsresort von einem Planeten, auf dem Valerian Mengsk einst gezeugt worden ist. Hier schaffte es ein damals blutjunger Arcturus Mengsk die bildhübsche Juliana Pasteur für eine Nacht ins Bett zu kriegen und das Ergebnis dieses One-Night-Stand regiert inzwischen die Terranische Liga. Das paradiesische Flair von Tyrador IX, dass früher nur den Alten Familien der Konföderation vorbehalten war, beginnt nun allerdings den grauenhaften Anblick eines Schlachthauses anzunehmen.

Das Massaker auf dem Planeten war unaufhaltbar: Die durch den Psi-Emitter angelockten Zerg sind über die ahnungslose Bevölkerung hergefallen und haben sich auf dem Planeten eingenistet.

Als Nova auf Tyrador IX eintrifft, scheint es wohl schon ein Tick zu spät zu sein: Die Zerg sind bereits über den Planeten hergefallen und haben vielerorts nichts als Leichen und qualmende Ruinen zurückgelassen. Ebenfalls auf Tyrador IX eingetroffen ist noch eine andere Fraktion: Die Urheber dieser Katastrophe höchst selber! Die Verteidiger der Menschheit sind auf der Oberfläche gelandet und spielen sich doch nun tatsächlich als Helden auf, in dem sie der terranischen Öffentlichkeit wie ein Wolf im Schafspelz die edlen Retter der Menschheit vorgaukeln.

Dem Spieler hingegen fällt auf, dass der Menü-Bildschirm vor dem Start der 4. Mission, was ja sozusagen Mission 1 von Paket Nr. 2 ist, um einiges interaktiver geworden ist. Sehenswürdigkeiten mit Hintergrundinfos im Einsatzgebiet; genaue Deklarationen der feindlichen Stützpunkte; zuschaltbarer Live-Bericht von UNN, bei dem „everybody’s darling“ Kate Lockwell über die jüngste Zerg-Invasion quasi hautnah berichtet. Und mittendrin die Verteidiger der Menschheit, die sich zu einem hohen Preis als die Helden der Stunde präsentieren.

Immerhin haben die Verteidiger der Menschheit an einem Chokepoint Stellung bezogen und decken die Evakuierung der verbliebenen Zivilbevölkerung. Nova unterdessen ist entschlossen die Zerg auf der Oberfläche kaltzustellen, bevor diese alles und jeden zur Strecke bringen können. Reigel merkt vor dem Start der Mission an, dass nur wenig Zeit verbleibt, da weitere Warp-Signaturen geortet worden sind und die Zerg vermutlich Verstärkung heranführen. Doch hier klingelt die Glocke des aufmerksamen Spielers: Verursachen Zerg Warp-Signaturen? Die fliegen doch kein Raumschiff und Niadra aus Heart of the Swarm wird ja wohl kaum auf ein Kaffeekränzchen ganz zufällig vorbeischauen.

Es kommt ganz anders: Nach dem erfolgten Erstschlag von Nova gegen die Zerg auf der Tyradors Oberfläche taucht völlig überraschend die Todesflotte der Tal’darim auf. Natürlich waren das die georteten Warp-Signaturen. Der Dank des Spielers für soviel analytischen Scharfsinn ist Mr. „Know-it-all“ Reigel an dieser Stelle sicher gewiss. Die Tal’darim schicken auch sogleich eine unmissverständliche Botschaft: Sie wollen seltsamerweise NICHT die Zerg vernichten, sondern vielmehr die Verteidiger der Menschheit ausradieren. Das ist allerdings wirklich eine Überraschung.

Interessanterweise werden diese Tal’darim von der Aspirantin Ji’nara angeführt, die so manchen aus dem Co-op-Modus bekannt sein dürfte. Auf der Karte „Kette des Aufstiegs“ muss sie von den Kommandanten dabei unterstützt werden ihren Widersacher in die Grube zu stoßen. Ihr Erscheinen hier ist zweifellos ein netter Twist.

Die Tal’darim der Protoss kennen keine Gnade und beginnen mit der rigorosen Auslöschung von Tyrador IX. Aspirantin Ji’nara hat das Kommando und legt sich mit Nova an.

Nova steht nun aber vor einer wahren Zwickmühle: Sie will zwar die Zerg aufhalten, aber die Protoss sind die eigentliche Bedrohung für die hilflose Bevölkerung von Tyrador IX und nicht nur für diese. Also fasst Nova einen verwegenen Entschluss: Sie stellt sich den Tal’darim tapfer entgegen und schafft es sogar ihr Mutterschiff zu zerstören, bevor dieses alles und jeden auf Tyrador pulverisieren kann. Sehr zum Ärger von Ji’nara! Die Mission erinnert somit stark an Safe Haven aus Wings of Liberty, aber wenigstens halten die Verteidiger der Menschheit hingegen brav ihre kleinen Fähnchen in den Wind, fassen sich dabei an den Händen und singen ungeniert von Frieden und Wohlgemach. Nova resümiert am Ende der Mission völlig folgerichtig, dass nun die Verteidiger der Menschheit die strahlenden Helden sind und das Volk überhaupt nicht mitbekommen hat, dass Nova und ihre Truppen die Zerg sowie die Protoss unter Einsatz ihres Lebens gestoppt haben.

Mission 5: Die Aufgabe

Nach dem Desaster auf Tyrador IX, spricht UNN von tausenden Todesopfern und der scheinbar lang befürchteten Rückkehr der Protoss. Das mag auf den ersten Blick banal klingen, ist aber eine sehr gute Einfassung in die Geschichte von StarCraft. Denn bei dieser Meldung spielt nämlich die noch immer vorherrschende Angst der breiten terranischen Öffentlichkeit vor der Rückkehr der übermächtigen Protoss-Schiffe im Weltall eine Rolle, die vor über sechs Jahren bei der Ankunft der Zerg im terranischen Raum eine Reihe von terranischen Planeten aus dem All bombardiert haben. Diese Bilder von damals haben sich ins allgemeine Bewusstsein des oftmals ahnungslosen terranischen Volkes wohl stark eingebrannt, die auch damals die wahren Gründe für das radikale Handeln der Protoss nicht kannten.

Kate Lockwell verkündet aber nun in der Gegenwart, dass angesichts dieses Infernos die Liga zugeschaltet worden ist und spricht mit einer gewissen General Davis, eine älteren Frau mit Biss und strengen Gesichtszügen, die fast an das typische Bild einer eisernen Lady erinnert. Davis spricht ihr Beileid über die Opfer aus und setzt gerade an den Protoss eine Drohung entgegen zu schicken, als die Szenerie an Bord der Griffin wechselt. Dort ist Nova gerade dabei die Brücke zu betreten, als sie eine gewaltige Macht hinter der Schleusentür zur Brücke verspürt. Das Gewehr schon im Anschlag, kann Reigel gerade noch verhindern, dass Nova erst schießt und dann Fragen stellt. Reigel erklärt, dass sie einen Gast auf der Brücke der Griffin haben. Und – holla die Waldfee – es ist kein Geringerer als Hochlord Alarak selbst, der sich, schon etwas beeindruckt von Novas erfolgreichen Manöver gegen seine Leute auf Tyrador IX, dazu herablässt mit Nova persönlich Kontakt aufzunehmen.

Hochlord Alarak höchstpersönlich taucht plötzlich auf der Griffin auf und verlangt den Aufenthaltsort der Verteidigern der Menschheit zu erfahren.

Wie sich herausstellt, haben die Tal’darim mit den Verteidigern der Menschheit wohl ein gewaltiges Hühnchen zu rupfen. Laut Alarak haben diese nämlich die Tal’darim angegriffen und wer Alarak bereits aus Legacy of the Void kennt, dürfte wissen, dass dieser überhaupt keinen Spaß bei solchen Dingen versteht. Alarak will die Verteidiger der Menschheit nun wie Ungeziefer ausrotten und verlangt daher von Nova zu erfahren, wo diese terranische Gruppierung sich aufhält. Da Nova das aber nicht weiß, sich eben immer noch nicht richtig erinnern kann, hat Alarak gleich das passende Mittel parat: Terrazin!

Diesen Vorschlag macht er aber auffälligerweise erst, nachdem er Novas Gedanken gelesen hat und somit nun zu wissen scheint, dass Nova in letzter Zeit intensiv mit den Verteidiger der Menschheit zu tun hatte. Novas Einwand, dass sie gar kein Terrazin habe und auch nicht an welches herankommen kann, wird von Alarak seelenruhig mit der Information abgetan, dass er weiß, wo es welches zu holen gibt. Auf einen abseitsliegenden Planeten namens Jarban Minor hat doch tatsächlich das in der StarCraft-Story immer etwas stiefmütterlich behandelte Protektorat von Umoja klammheimlich versucht Terrazin zu fördern, muss dabei aber wohl gescheitert sein. Nun wird Nova den Grund für deren Versagen herausfinden und der ist natürlich, wie könnte es auch anders sein, eine Infizierung durch die Zerg. Der Großteil der umojanischen Truppen wurde bereits in infizierte Terraner verwandelt, was aus der ganzen Sache wieder einen Three-Way-Dance macht.

Erschwert wird die geplante Sammeloperation aber von einem notwendigen Twist in der Story: Anstatt zusammenzuarbeiten, haben die Tal’darim nichts Besseres zu tun, als mit Nova um den Abbau des Gases zu ringen und greifen Novas Truppen auf der Oberfläche von Jarban Minor schließlich auch noch an. Angeführt werden die Tal’darim wieder von der Aspirantin Ji’nara, die noch immer mächtig sauer ist wegen der Zerstörung des Mutterschiffs und nun wohl auf Wiedergutmachung vor ihrem Hochlord Alarak hofft. Ji’nara schickt Nova auch sogleich eine giftige Botschaft entgegen nach dem Motto „Möge die Bessere gewinnen!“.

Man sieht sich immer zwei Mal im Leben: Aspirantin Ji’nara sinnt nach ihrer Niederlage auf Tyrador IX auf bittere Rache und will Nova auf dem Minenplaneten Jarban Minor das dringend benötigte Terrazin abstreitig machen.

Das Ergebnis ist zum Glück, dass den Spieler eine echte Herausforderung erwartet, die aber zu Teilen erneut stark an eine Mission aus Wings of Liberty erinnert, nämlich Welcome to the Jungle. Wieder gilt es genug Terrazin abzubauen, bevor die Tal’darim es tun. Neu ist diesmal auf jeden Fall, dass sich dabei noch zusätzlich verseuchte Terraner auf den Spieler stürzen und sich zum ersten Mal im Kampagnenmodus verseuchte Belagerungspanzer und verseuchte Banshees dem Spieler entgegenstellen. Und das Protektorat von Umoja muss wirklich extrem isoliert vom restlichen Geschehen im Koprulu-Sektor sein, wenn deren Technologie laut Aussage von Nova so extrem schwer zu beschaffen ist. Was die Mission besonders aufwertet, sind zwei optionale Bosskämpfe. Einmal gilt es nur mit Nova einen Seuchenbringer der Zerg zu vernichten und wenig später eine Gruppe Eliminatoren, außer Kontrolle geratene Roboter des Protektorats.

Unter Einsatz aller Kräfte schafft es Nova und ihre Elitegarde den Tal’darim zu zeigen, wo der Esel die Locken trägt und sammelt mehr Terrazin als Ji’naras Gefolge. Alarak warpt sich am Ende auf die Oberfläche und zeigt sich erneut tief beeindruckt. Auf Novas Nachfrage, wie es nun weitergeht, antwortet Alarak nur, dass er schon bald wieder mit ihr Kontakt aufnehmen würde.

Mission 6: Rückblenden

Es liegt nun also an Nova allein. Sehr viel später ist Nova wieder auf der Griffin und der Moment der Wahrheit ist gekommen. Zuvor steht allerdings noch eine Kommunikations-Verbindung zu Valerian, der Nova versichert, dass die ganzen Berichte über ihre jüngsten Erlebnisse zwar aufschlussreich waren, aber er nichts gegen die Verteidiger der Menschheit machen könne, solange er nicht weiß, wer die Fäden zieht. Deswegen, so Nova, habe sie „das hier“ und hält ein eine kleine Ampulle mit Terrazin in Valerians Sichtfeld.

Nach erfolgreicher Beschaffung warnt Valerian die entschlossene Nova eindringlich vor der Nutzung von Terrazin.

Der junge Mengsk ist schockiert ob des Gesehenen, und warnt Nova vor den Nebenwirkungen, die kein Arzt oder Apotheker kennt und erst Recht nicht auf einer Packungsbeilage stehen. Von Sachen wie Wahnvorstellungen und psychotischen Anfällen ist da die Rede, aber Nova erwidert, dass eben keine andere Wahl bleibt. Während Valerian die Verbindung abbrechen muss, da er von Matt Horner dazu gedrängt wird sich vor dem wütenden Mob in Sicherheit zu bringen, schlägt Reigel vor, dass Nova das Terrazin in kleinen Dosen nimmt, um die Anfallsgefahr wenigstens etwas zu minimieren.

Nova willigt ein, schließlich ist Terrazin laut Reigel das wirksamste Mittel, um verlorene Erinnerungen wieder herzustellen. Und siehe da: Gleich im ersten Flashback durchlebt Nova noch einmal eine Routineuntersuchung von Wrangler Maxwell, die sie aufgrund ihrer Gehirnwäsche natürlich längst wieder vergessen hatte. Im Verlauf dieser Untersuchung setzt sie sich ihren Visor auf, und ein Planeten-Name erscheint auf der Anzeige: Antiga Prime! Nach dem Abflauen des Flashbacks berichtet sie Reigel davon und das nächste Ziel ist klar wie Kloßbrühe. Was für den Spieler durchaus ein Grund zur Freude ist, denn damit geht es zurück zu einem weiteren Stück sehr tragischer StarCraft-Geschichte.

In Mission 6 führt die Reise zurück zu einem sehr bekannten Planet mit sehr großer terranischer Geschichte: Antiga Prime.

Es ist das erste Mal, dass man Antiga Prime seit der Terranerkampagne von StarCraft wieder betreten darf. Also das erste Mal in StarCraft II. Antiga markierte damals gleich mehrere Schlüsselmomente in den bekannten sechs Jahren Koprulu-Zeit. Vor allen anderen Dingen sei natürlich Sarah Kerrigan und Jim Raynor genannt, die sich beide auf Antiga das erste Mal begegneten. Und Kerrigans nicht ganz freiwillige Rolle beim ersten Einsatz des Psi-Emitters, der hier erstmalig dazu benutzt wurde, um Zerg anzulocken, damit diese über die konföderierten Streitkräfte herfallen. Antigas tragische Geschichte von damals scheint sich hier in der Gegenwart plötzlich in all seinen grauenhaften Facetten zu wiederholen.

Diesmal sogar noch schlimmer als vorher! Reigel erklärt zu Beginn der Mission, dass Antiga von den Zerg völlig überrannt worden ist und erwartungsgemäß niemand mit diesem Inferno die Verteidiger der Menschheit in Verbindung bringt. Das sorgt aber dennoch für einen echten Schluckreflex. Denn bekanntlich fielen die Zerg schon einmal auf Antiga ein, vor sechs Jahren, nur um kurz danach von der Flotte der Protoss in der Umlaufbahn bombardiert zu werden. Nun sind aber keine Protoss anwesend, die den rasenden Schwarm hätten aufhalten können. Und so bietet auch Antiga ein Bild der Verwüstung, oder besser Verseuchung.

Auf der verwüsteten und von Zerg verseuchten Planetenoberfläche von Antiga Prime muss Nova einzelne Schlüsselorte aufsuchen und dort das Terrazin einnehmen, um ihre Erinnerungsblockade zu negieren.

Nova zögert nicht lange und macht sich an die Arbeit mittels dem Terrazin ihre verloren gegangene Erinnerung an gewissen Checkpoints wieder wachzurufen. Die anwesenden Zerg halten ihre tapferen Truppen dabei so gut es geht in Schach, was bei der Masse und Gattungen an Zerg teilweise gar nicht so einfach ist. In den Rückblenden wird jedoch deutlich, dass die Verteidiger der Menschheit sie und ihr Ghost-Team dazu benutzt haben, sogenannte „Zerg-Abwehr-Strukturen“ auf Antiga einzurichten. Sozusagen als eine Art Frühwarnsystem, sollte Antiga wieder von den Zerg angegriffen werden. Grundsätzlich keine schlechte Idee. Doch Nova und ihr Ghost-Kollege Stone bemerken bei der Installation dieser seltsamen Geräte, dass da etwas nicht stimmt, aufgrund der psionischen Resonanz, die diese seltsamen Geräte abstrahlen. Schließlich durchschauen sie die Fassade und enttarnen die Abwehr-Strukturen als das, was sie in Wirklichkeit sind: Psi-Emitter.

Leider ist es an diesem Punkt schon zu spät. Was folgt, ist die ausgelöste Invasion verwilderter Zerg auf Antiga und die Hetzjagd der Verteidiger auf Nova und ihr Ghost-Team. Als Nova wenig später von einigen Space Marines abgeführt wird, kommt es zu einer etwas unrealistischen Kampfszene. Ein Marine schubst sie ständig vor sich her und Nova reagiert ganz in Jason Bourne-Manier, indem sie aus dem stänkernden Marine eben mal Kleinholz macht. Allerdings auf welche Weise: Sie schleudert den Marine herum, als wäre er eine Stoffpuppe, dabei hat dieser Soldat einen CMC-Kampfanzug an, der vor schweren Legierungen nur so strotzt. Auch als Ghost ist es völlig unmöglich solche Rüstungen wie einen Sack voll Stroh herumzuwerfen.

Immer mehr Puzzlestücke kommen wieder zum Vorschein, wie zum Beispiel Gespräche mit dem zwielichtigen Wrangler Maxwell, den Nova in der ersten Mission noch sanft mit dem Kopf zuerst ins Anzeigenpult beförderte.

Den Höhepunkt von Missionspaket 2 bieten aber die letzten Szenen, als endlich ans Tageslicht kommt, wer hinter den Machenschaften der Verteidiger der Menschheit steckt. Nova findet es heraus, als sie sich während eines weiteren Flashbacks daran erinnert, wie sie auf dem Tisch festgeschnallt ist, den man zu Beginn von Novas Kampagne zu sehen bekommt. Wrangler Maxwell versucht sie ergebnislos zu beruhigen, als er die Nachricht bekommt, dass der „General“ eingetroffen sei. Und siehe da, es ist die werte General Carolina Davis, die hinter der Verschwörung steckt. Sie gibt mit einer Grabeskälte in der Stimme dem Wrangler Maxwell den Befehl, bei Nova und den anderen Ghosts den Resetknopf im Hirn zu drücken.

Zuvor schafft es Nova aber noch von ihren Peinigern unbemerkt die Nachricht in ihr HUD einzugeben, die sie zu Beginn der Kampagne dann auf ihrem Visor sieht: DU BIST IN GEFAHR! Der kurze Blick, den sie vor der unausweichlichen mentalen Reprogrammierung noch auf General Davis erhascht, eigentlich treffen sich die Blicke beider Frauen wie Blitze, kommt erst jetzt, nachdem Nova sich an all diese Ereignisse dank des Terrazins zurückerinnert hat, voll zum Tragen. General Davis ist der Wolf im Schafspelz und genau das übermittelt Nova an Bord der Griffin an Imperator Valerian.

Schließlich kann Nova in einer ihrer Rückblenden das Gesicht des Drahtziehers erkennen – es ist niemand anderes als General Davis, die dem Führungsstab von Imperator Valerian Mengsk in der Terranischen Liga zugehörig ist.

Valerian ist bestürzt über die Enthüllung von General Davis wahrer Identität, es bleibt aber vorerst weiter völlig unklar, was die genauen Motive von Davis sind. Vom Alter her scheint sie zur Generation von Arcturus Mengsk zu gehören, ob sie aber eventuell eine ehemalige Konföderierte oder Anti-Konföderierte gewesen ist, kann nur erraten werden. Erst Missionspaket 3 wird hier die Antwort liefern, was es mit General Davis im Einzelnen auf sich hat.

Im Abspann von Mission 6 bereitet sich Imperator Valerian Mengsk darauf vor seine Rücktrittserklärung öffentlich bekannt zu geben.

Den Ausklang von Missionspaket 2 gestaltet jedenfalls die melancholisch in Szene gesetzte Rücktrittserklärung von Valerian Mengsk gegenüber General Davis via Com-Übertragung. Unweigerlich hält man den Atem an, als ein Plattenspieler eingeschaltet wird und beruhigende Klänge ertönen – das letzte Mal, als während einer Sequenz in StarCraft eine Schallplatte mit solcher klassischen Musik aufgelegt wurde, endete es mit einem brutalen Kopfschuss. Glücklicherweise erklärt Valerian stattdessen wirklich nur offiziell seinen Rücktritt, was zumindest vorerst so aussieht, als will er sich dem von den Verteidigern manipulierten Willen des Volkes beugen.

Die Rücktrittserklärung vom Imperator Mengsk II. wird sektorweit ausgestrahlt.

Nova hat er zuvor noch versichert, dass er einen Plan habe, aber keinen Fehler machen darf. Gehört der erklärte Rücktritt und das damit vorerst erreichte Ziel der Verteidiger der Menschheit dazu? All dies und noch viel mehr wird Missionspaket 3 liefern, wenn die Kampagne Novas Geheimmissionen vervollständigt wird.

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