Novas Geheimmissionen – Teil 3

(Mission 7-9)

Mission 7: Im Schatten des Feindes

Einige Tage sind vergangen, seit Imperator Valerian Mengsk II. im Strudel der sich überschlagenden Ereignisse seine Rücktrittserklärung öffentlich bekannt gegeben hat.

Inzwischen sind Valerian Mengsk, Admiral Matt Horner, sowie Nova mitsamt ihrem Team auf dem Planet Vardona eingetroffen, der Heimatwelt von General Carolina Davis. Da Nova inzwischen herausgefunden hatte, dass General Davis der Kopf hinter den Verteidigern der Menschheit ist, plant die Gruppe gemeinsam die Verhaftung von General Davis, und zwar während einer anstehenden Rede von Valerian Mengsk. General Davis soll sich zu diesem Zeitpunkt in ihren geschmackvoll eingerichteten Räumlichkeiten aufhalten und dank eines Szenenwechsels in eben diesen Raum wird schon in den ersten Minuten die große Frage beantwortet, was genau für Intentionen hinter den grausamen Machenschaften dieser Frau stecken.

Schweren Gemüts erinnert sich General Carolina Davis an längst vergangene Zeiten zurück.

Auf ihrem Schreibtisch steht nämlich ein Bilderrahmen, der sie und niemand Geringeren als Arcturus Mengsk in jüngeren Jahren zeigt. Ihr Seufzer beim Betrachten dieses Bildes und ihr behutsamer Umgang mit dem Bildnis zeigen glasklar, was die Stunde geschlagen hat: Carolina Davis hegte aufrichtige Gefühle für Arcturus Mengsk und scheint nun also seinen Tod offenkundig rächen zu wollen. Vieles wird in diesem Moment klar, auch wenn das dritte Missionspaket gerade erst begonnen hat.

Auf ihrem Schreibtisch steht nämlich ein Porträt von ihr und Arcturus Mengsk zu Zeiten der Söhne von Korhal. Sie geht sehr behutsam mit diesem Bild um.

Auch das dunkle Erbe von Arcturus trägt General Davis weiter: Denn beim Durchsehen ihrer Dailies wird ein Bericht aus ihrer Forschungsabteilung gezeigt, dass die Psi-Emitter, welche die Verteidiger der Menschheit einsetzen, von der Moebius-Foundation technologisch verbessert worden sind. Ein sehr interessanter Punkt, allerdings bleibt die Erklärung aus, auf welcher Ebene genau diese Verbesserung stattgefunden hat.

Davis jedenfalls skippt zum nächsten Eintrag weiter und der ist ein altes Vidfile, welches Valerian Mengsk zeigt, der gerade erklärt, dass sein Vater von seinem Thron entfernt werden muss. Hier schlagen die Sensoren des aufmerksamen Spieler durchaus an: Diese Stelle und diese Aussage stammen aus Heart of the Swarm! Es wird allerdings nicht erläutert, wie General Davis an diese Aussage, beziehungsweise an diese Momentaufnahme gekommen ist. Das muss ihr vermutlich ein Spion irgendwie zugespielt haben, aber eine handfeste Erklärung dessen von Seiten der Autoren, bleibt leider erneut aus.

General Davis versinkt auf jeden Fall in Gedanken, vermutlich racheerfüllte Gedanken, als sie von einer eintreffenden Nachricht aus der Grübelei gerissen wird. Imperator Valerian ist auf Vardona eingetroffen, und General Davis gibt Anweisungen, dass man ihn genau beobachten und beim kleinsten Anzeichen von verdächtigem Verhalten töten soll. Sie ahnt nicht, dass Nova bereits auf dem Weg zu ihr ist. Denn wie Imperator Valerian es angeordnet hat, soll Nova die Verhaftung von Davis durchführen, während wie eingangs erwähnt Valerian seine Rede hält.

Dieser Plan hat eine echt spaßige Mission zur Folge, Nova dringt nämlich auf sich alleine gestellt durch die Kanalisation in Davis gut geschütztes Hauptquartier ein. Ihr steht dabei eine brachiale oder eine getarnte Vorgehensweise zur Auswahl. Doch ganz egal welcher Weg eingeschlagen wird, Nova hat in dieser ersten Mission von Paket Nr. 3 eine praktische Gedankenkontrolle an der Startlinie. Damit bringt sie auch gleich mal einen Thor der Verteidiger unter ihre Fittiche, um mit ihm gemeinsam durch die überfluteten Gänge zu stapfen.

Die schön atmosphärisch gestaltete Kanalisation ist leider auch stark mit Alarm- und Selbstschussanlagen, sowie allerlei Soldaten gespickt. Sogar eine ganze Wartungsebene befindet sich in diesem Komplex. Es lassen sich aber bei der richtigen Wahl der Ausrüstung genügend Abkürzungen durch verwinkelte Luftschächte nehmen, die fast ein lautloses Vordringen ermöglichen.

Nova infiltriert die Anlage durch die Kanalisation, was eine erstklassige Indoor-Mission zur Folge hat. Wer aufmerksam die Gänge absucht, wird sogar Easter Eggs finden.

Beim Verlassen der Kanalisation findet sich Nova mitten im Palastgleichen Anwesen von General Davis wieder, das wie zu erwarten noch schwerer als der Trakt unter Tage bewacht wird. Doch Nova wäre kein Ghost, wenn sie diese Situation nicht mindestens schon einmal erlebt hätte. Also flugs die richtige Ausrüstung gewählt und schon fallen die armen Verteidiger-Soldaten erneut um wie die Dominosteine, bevor sie überhaupt merken, dass Nova anwesend ist.

Beim Infiltrieren des Hauptquartiers schreit praktischerweise auch wieder jede Menge neu erforschte Technologie danach mitgenommen zu werden. Diese kommt quasi backfrisch von der Theke der hoch bezahlten Forschungseinrichtungen, die General Davis in diesem Gebäude unterhält. Es ist nicht ungewöhnlich, dass auch hier wieder Technologie der Protoss gesichtet wird. Schon in der Vergangenheit (z.B. Bonusmission „Täuschung“) kam es immer wieder vor, dass die findigen Terraner mit Dingen rumgespielt haben, von denen sie im Grunde nicht die Bohne verstanden haben. Oder aber inzwischen doch? Der neu gefundene Teleportationsanzug für Nova jedenfalls scheint auf eindrucksvolle Weise gegenteilige Argumente vorzubringen.

Kurz vor Davis Büro wartet jedoch eine unangenehme Überraschung auf Nova: Es ist ihr alter Weggefährte Stone, der sich ihr mit feindlich gesinnten Gebahren in den Weg zu stellen versucht. Wer jetzt denkt, dass Stone ein übler Verräter ist, läuft eventuell Gefahr falsch zu liegen. Denn Stone könnte auch erneut reprogrammiert worden sein. Es ist wird leider wieder nicht zweifelsfrei erklärt, ob das wirklich der Fall gewesen ist oder Stone tatsächlich mit den Verteidigern sympathisiert. Auch die Dialoge geben da kaum Aufschluss auf die Wahrheit, Nova jedenfalls bleibt keine andere Wahl, als ihn auszuschalten. Sie entscheidet sich aber dafür dem werten Stone nur ordentlich eins auf die Glocke zu geben und ihn damit ins Reich der Träume zu schicken, da zumindest Nova davon überzeugt ist, dass er nur manipuliert wurde.

General Davis auf der anderen Seite der Tür bleibt auffällig gelassen, als Nova anschließend ihr Büro betritt und sie davon in Kenntnis setzt, dass der Imperator mit ihr ein paar ernsthafte Takte zu besprechen hat.

Mission 8: Dunkler Horizont

Valerian unterdessen nutzt seine Rede geschickt, um reinen Tisch vor dem terranischen Volk zu machen und General Davis als Rädelsführerin der Verteidiger der Menschheit zu überführen. Die Rede wird nämlich sektorweit übertragen, UNN berichtet mit der bereits bekannten Reporterin Kate Lockwell live davon. Als General Davis gerade in Handschellen vorgeführt wird und Valerian davon spricht, dass er nun Beweise offenlegen und bald der Prozess gegen Davis beginnen wird, rücken die Geschehnisse mit einem Schlag in den Hintergrund.

Nach ihrer Verhaftung klärt Imperator Valerian das terranische Volk über die Tragweite ihres konspirativen Handelns auf. General Davis hingegen bleibt unbeeindruckt.

Mit dumpfen Donnergrollen kündigt sich ein bevorstehendes Inferno an: die Todesflotte der Tal’darim verdunkelt plötzlich den Himmel von Vardona und beginnt auch gleich damit brennende Vernichtung herabregnen zu lassen. Es ist ganz schön schockierend, dass die Laser der Tal’darim-Schiffe durch das anwesende Volk gleiten wie heiße Messer durch kalte Butter. Voller Spott meldet sich zeitgleich dazu auf den Großbildschirmen, die bis dahin eigentlich die Rede von Valerian übertragen hatten, Hochlord Alarak. Mit gespielter Überraschung, dass Vardona also das Versteck der Verteidiger sei, verkündet Alarak anschließend die nun bevorstehende Auslöschung der Verteidiger der Menschheit wie das Wort zum Sonntag.

Binnen von Minuten bricht die Hölle über den Planet Vardona herein, als die Todesflotte der Tal’darim den Himmel verdunkelt und mit der gnadenlosen Auslöschung der Verteidigern der Menschheit beginnt.

Im heillos panischen Fluchtgetümmel empfängt Nova eine telepathische Botschaft von Alarak, der sich mit der Freundlichkeit einer Schlange bedankt, dass sie ihn zum Unterschlupf der Verteidiger geführt hat. Novas Erwiderung, dass diese Aktion hier nicht zur ihrer Abmachung gehörte, wird vom dem Hochlord allerdings nur mit einem kalt servierten „Flieh oder Stirb“ quittiert.

Nova entscheidet sich jedoch für keine der beiden gestellten Optionen und sagt den brutal vorgehenden Tal’darim stattdessen entschlossen den Kampf an. Unterstützt von der Führungsriege der Terranischen Liga unter Admiral Horner, erhält Novas verwegene Truppe überraschenderweise auch Hilfe von einigen Verteidigern der Menschheit. Laut Admiral Horner waren wohl nur die hohen Tiere der Verteidiger in deren finstere Pläne eingeweiht, die unteren Ränge haben sich nach der Bekanntgabe von General Davis Verwicklungen aber postwendend von ihr abgewandt.

So stellen sich die Verteidiger der Menschheit, die Terranische Liga und Novas Team den übermächtigen Tal’darim mit dem Mut der Verzweiflung entgegen und es folgt ein martialischer Kampf in den Straßen von Vardonas Hauptstadt. Offiziell heißt es zwar 3 gegen 1, aber die Tal’darim machen nicht den Eindruck, als wären sie in der Unterzahl. Die Front der Schlacht ist ziemlich breit und bei so vielen Brennpunkten gestaltet es sich recht schwierig wirklich überall zur Stelle zu sein. Glücklicherweise sind die aus Heart of the Swarm bekannten Gorgonenkreuzer verfügbar, fliegende Festungen, die nur noch wenig optische Ähnlichkeit mit ihren kleineren Vettern, den Behemoth-Kreuzern, gemein haben.

In den Straßen von Vardona entbrennt anschließend eine extrem heftige Schlacht mit den mächtigen Streitkräften der fanatischen Protoss.

Die Gorgonenkreuzer können angefordert werden, um ganze Straßen-Viertel von den anstürmenden Tal’darim zu säubern. Mit ihrer vor durchschlagender Feuerkraft nur so strotzender Bewaffnung können die Gorgonenkreuzer mühelos alle Ziele am Boden und in der Luft unter Beschuss nehmen. Schließlich greifen die Tal’darim mit allem an, was sie haben, auch die Aspiratin Ji’nara versucht mehrfach mit Mutterschiffen die terranische Verteidigung zu durchbrechen.

Nach großen Verlusten auf beiden Seiten schaffen es die Terraner aber dann doch die auf bittere Rache sinnenden Tal’darim zurückzuschlagen. Mit dem teuer erkauften Sieg befiehlt Valerian den Rückzug zur Liga-Thronwelt Korhal, die er erst kürzlich verlassen hatte, um den aufgebrachten Mob vor den Toren seines Palastes aus dem Weg zu gehen.

Profitiert von dem furchtbaren Inferno auf Vardona hat hingegen nur eine Person: General Carolina Davis. Obwohl Valerian angeordnet hatte, dass sie auf einem der Liga-Schiffe in Gewahrsam genommen wird, verfügte sie scheinbar noch über genügend Anhänger, die ihr Entkommen sicherstellen konnten. Auf der Medusa, einem Transportschiff, ist es Davis gelungen sich abzusetzen. Ihre Spuren konnte sie allerdings nicht ganz verwischen.

Mission 9: Showdown

Kurze Zeit später steht Nova an Bord der Griffin mit Alarak in Kontakt, der ihr mit dunkler Stimme damit droht, dass er Verrat nicht gern sieht und sie sich heute einen Feind gemacht hat. Doch Nova antwortet darauf nur, dass Alarak sich ebenfalls einen Feind gemacht hat und sich am Besten niemals wieder hier blicken lassen solle. Nach der getrennten Verbindung erscheint auch sogleich Imperator Valerian auf dem Bildschirm, der bestätigt, dass sich die Tal’darim von Vardona zwar zurückziehen, aber die Schäden enorm hoch seien.

Zu Beginn von Mission 9 tauschen Alarak und Nova noch einmal ein paar Nettigkeiten aus. Der Hochlord ist alles andere als erfreut, dass Nova sich ihm entgegengestellt hat.

Bei all dem Chaos wird noch einmal herausgestellt, was dies eigentlich bezwecken sollte: Es liegt Valerian Mengsk viel daran, dass das terranische Volk die Außerirdischen nicht als potientielle Bedrohung sieht, doch die Aktionen der Verteidiger der Menschheit haben eben genau diese Haltung denunziert. Valerian bemerkt bestürzt, dass es der Plan von General Davis war, die Öffentlichkeit auf ihre Seite zu ziehen und Valerians Ansinnen somit zu entstellen, ihn quasi als eine Art Kollaborateur darzustellen, der mit den mächtigen Protoss oder den schrecklichen Zerg sympathisiert.

Es ging den Verteidigern der Menschheit dabei immer nur um die Rufschädigung des zweiten Imperators und diese Taktik trug die Handschrift von General Davis – eine Art und Weise, wie auch Arcturus Mengsk einst die Öffentlichkeit manipulierte. Valerian erkennt diese Handlungs- und Denkweise, die seinem Vater gleicht, natürlich sofort wieder. Trotz alledem will er Davis aber noch immer lebendig gefangen nehmen und sie vor Gericht stellen, doch Nova ist nach all den Erlebnissen nicht mehr überzeugt, dass dies noch ausreicht. Valerian besteht allerdings darauf und befiehlt Nova sogar die geflüchtete Davis zu finden und zu verhaften.

Reigel ist zwar kein Telepath, aber er merkt Nova in diesem Moment deutlich an, dass sie mit diesem Befehl überhaupt nicht einverstanden ist. Doch beide gehen schließlich ans Werk und finden kurze Zeit später auch heraus, dass General Davis sich in der Cerros-Werft verkrochen hat. Diese orbitale Werft dient als Auftank- und Repartur-Dock für die Gorgonenkreuzer der Liga. Normalerweise, so Reigel, ist die Position der Cerros-Werft geheim, aber die hochrangige General Davis ist natürlich über den Standort der Werft informiert und versucht dort eine von ihr entwickelt experimentelle Kampfmaschine zu aktivieren – den Xanthos!

Auf der Cerros-Werft hat sich General Davis nach ihrer Flucht verkrochen und nimmt den Xanthos in Betrieb, einem furchterregenden Schlachtmech.

Dieses Monster ist im Grunde ein riesiger Mech, aber mit Raketenantrieb und multiplen Waffensystemen ausgerüstet, die sich je nach Bedarf situationsspezifisch anpassen können. Nova befürchtet, dass der Xanthos mit der anrückenden Liga-Flotte kurzen Prozess machen wird und deshalb versucht die Ghost-Agentin keine Zeit zu verlieren beim Versuch den Xanthos vorzeitig zu zerstören.

Dieses Vorhaben resultiert in einer Mission, die sehr stark an eine Mission aus Brood War erinnert. Und zwar an die zweite Mission der Terraner-Kampagne namens „Die Werften von Dylar“. Diesmal gilt es allerdings keine Kreuzer zu stehlen, sondern die Andockbuchten der Gorgonenkreuzer zu beschützen vor den wahllosen Angriffen des Xanthos, der periodisch immer wieder zu diesen ausrückt. Das Knifflige ist, dass der Xanthos nur dann zerstört werden kann, wenn er zum Rückzug gezwungen wurde und sich wieder in seiner Reparaturbucht befindet. Diese wird natürlich heftig bewacht. Denn die Verteidiger der Menschheit, die General Davis noch immer loyal zur Seite stehen, werfen Novas Team alles entgegen, was sie noch haben. Und das sind all die fiesen Dinge, die das terranische Waffenspektrum so hergibt: Schwere Kreuzer, Goliaths, Belagerungspanzer, Ghosts und sogar Nuklear-Raketen der Apokalypse-Klasse.

Doch Nova ist wenigstens nicht allein! Sie erhält Unterstützung von Admiral Horner und der Hyperion persönlich und persönlich wird es während des Kampfgeschehens auch zwischen Nova und General Davis. In den Funkübertragungen während der Auseinandersetzung ist nämlich noch einmal deutlich herauszuhören, dass es General Davis darum geht, ‚die Mörder von Arcturus‘ zur Strecke zu bringen. Sie verwünscht nicht nur Valerian mit Äußerungen, dass ihm das Kommando über die Flotte der Liga nicht zustehen würde, sie hat auch inzwischen begriffen, dass der Ghost, der ihr ‚entkommen‘ ist, also Nova, sie an diesem Punkt gebracht hat, an dem sie jetzt steht. Nämlich mit dem Rücken zur Wand…

Nach einer harten Auseinandersetzung haben Nova und ihre Truppen es schließlich geschafft den Xanthos auszuschalten.

Nach der beinhart umkämpften, aber letztlich unter Aufwendung aller Kräfte geglückten Zerstörung des Xanthos, begibt sich Nova in den schwer mitgenommenen Kommandoraum von General Davis. Auch hier versucht Davis ein letztetes Mal Nova durch Zureden zu erreichen, indem sie ihr davon erzählt, dass sie Novas Familie auf Tarsonis damals kannte. Diese war nämlich eine der legendären Alten Familien, ihr Oberhaupt und damit Novas Vater, Constantino Terra, einer der einflussreichsten Männer innerhalb der Konföderation. Novas Familie wurde aber unter niemals ganz aufgeklärten Umständen binnen einer Nacht ausgelöscht und Novas Odyssee führte sie zu dem, was sie heute geworden ist – einer der tödlichsten Agenten der Regierung.

Aber dem findigen Storykenner fällt auf, dass diese Behauptung von Davis ganz zweifellos eine Notlüge sein muss, um in einem lächerlichen letzten Versuch ihr Leben zu retten. Denn wenn sie damals auf der Seite von Arcturus stand, kann sie eigentlich gar keine direkte Verbindung zu den Alten Familien gehabt haben, die Arcturus ja schließlich mit fanatischem Eifer bekämpft hatte. Leider werden wieder keine genaueren Umstände genannt, sondern es bleibt wieder nur auf diese vagen Äußerungen beschränkt, aber genau hier hätten die Autoren tiefer in die Story von StarCraft eintauchen können – sogar müssen.

Nova tritt General Davis in den letzten Szenen schließlich gegenüber und diese appelliert noch einmal an die Menschlichkeit der Ghost-Agentin. Die hat allerdings ihre Entscheidung schon getroffen und diese geht wie zu erwarten nicht mit dem Befehl von Imperator Mengsk konform. Denn Nova tötet Carolina Davis kurzerhand, die theatralisch zu Boden stürzt und als Konsequenz für ihre skrupellosen Taten ihr Leben lässt.

Nova hat General Davis endlich gestellt – und widersetzt sich direkten Befehlen, indem sie Davis per Kopfschuss hinrichtet!

Reigel ist schockiert aufgrund Novas radikaler Handlungsweise und sucht sie einige Zeit später im Waffenlager der Griffin auf. Er bemerkt noch einmal, dass Nova sich willentlich dem Befehl des Imperators widersetzt hat, erzählt aber auch, dass er Valerian schon lange kennt, lange bevor er Imperator geworden ist. Damals war er noch Kronprinz und sein Interesse galt Artefakten. Reigel habe sich der Moebius-Foundation angeschlossen, um neue Technologie zu erfinden. Doch das kostete ihm die Karriere und alles, was ihm noch geblieben sei, ist die Position, in welcher er sich jetzt befindet.

Nova schaltet ihre Tarnung aus, als Reigel sich ihr so zu öffnen beginnt und möchte von ihm wissen, warum er ihr das erzählt. Reigel versichert Nova noch einmal, dass die ganze Crew hinter Nova steht, komme da, was mag. Nova erwidert, dass die Liga immer Feinde haben wird und es Leute wie Novas Team sind, die diese Art von Aufgaben erledigen müssen. Auf ihre Weise! Mit diesen Worten verlassen Reigel und Nova die Waffenkammer und kehren auf die Brücke der Griffin zurück.

Reigel versucht Nova anschließend ins Gewissen zu reden, da er von ihrer radikalen Entscheidung zwar überrascht ist, aber trotzdem hinter ihr steht.

In den Nachrichten von UNN wird derweil darüber berichtet, dass der Putschversuch von General Carolina Davis vereitelt werden konnte und Imperator Mengsk II. die Kontrolle über die Terranische Liga wiedererlangt hat. Die Mehrheit des terranischen Volkes steht zudem hinter Valerian, der gerade gedankenversunken die durchs All fliegende Griffin auf einer Anzeige betrachtet. Admiral Horner, der mit anwesend ist, fragt Valerian, was nun mit Nova passieren soll. Valerian lässt einen tiefen Seufzer hören und murmelt schließlich beim Verlassen des Raumes, dass man Nova trotz des Vorfalls laufen lassen soll. Für’s Erste!

Imperator Valerian und Admiral Horner hingegen sind etwas ratlos, wie sie mit der Handlung von Nova umgehen sollen. Sie müssten sie eigentlich verhaften, allerdings ist auch klar, dass Nova mit ihrer Entscheidung den terranischen Sektor vor einem erneuten Bürgerkrieg gerettet hat.

Die Kampagne Novas Geheimmissionen endet mit Nova und Reigel, die zusammen auf der Brücke stehen und mit der Griffin auf Warp gehen.

Fazit

Wie sich die Zeiten doch geändert haben! Früher – zu Brood War Zeiten – gab es Kampagnen oder Missionen frei Haus, siehe die Enslavers-Kampagnen und/oder Bonusmissionen, heutzutage kosten sie bares Geld. Allerdings sind die Art von Missionen in der Gegenwart auch mit einem gewaltigen Mehraufwand verbunden, der natürlich mit damals nicht mehr verglichen werden kann. Die Produktion einer solchen Kampagne in diesem Maßstab ist keinesfalls eben mal schnell in vier Wochen gemacht. Es dauert Monate, größter Knackpunkt ist natürlich mit die Synchronisation in verschiedene Sprachen, und das so etwas massig Zeit und Geld kostet, ist vollkommen nachvollziehbar.

Nun stellt sich für jeden Einzelnen, der sich dieses gesamte Missionspaket nicht gekauft hat, die Frage, ob es sich lohnt. Die faire Antwort lautet: Es lohnt sich auf jeden Fall! Novas Geheimmissionen kommt mit einer vernarrten Liebe zum Detail und spielerisch höchst anspruchsvollen Missions-Design daher. Die gut verschachtelte Storyline führt die Jahre nach dem Finale von Legacy of the Void konsistent fort und setzt einen weiteren Baustein am Fundament des Vermächtnisses von StarCraft selbst.

Die Sprachausgabe im Original ist wie immer erstklassig, mit der deutschsprachigen Lokalisierung verhält es sich in absolut allen Bereichen ebenso. Die Kontinuität an den bereits bekannten sowie neuen Stimmen und die Qualität an sich ist erneut gegeben und auf allerhöchstem Niveau.

Für Herausforderung und Zugänglichkeit sorgen die bekannten vier Schwierigkeitsgrade, keine Zielgruppe kann sich über zu leichte oder zu schwierige Missionen beschweren. Was der größte Kritikpunkt der Kampagne ist und in allen drei Missionspaketen auffällig häufig, ist die fehlende oder oftmals unzureichende Erklärung diverser Hintergründe.

Warum ist Admiral Horner auf einer Basis im Nirgendwo stationiert? Was genau wurde an den Psi-Emittern verbessert? Wie ist General Davis an die Aussage von Imperator Valerian Mengsk über die Entmachtung seines Vaters gekommen?

Oder gerade der extrem wichtige Background über General Caroline Davis wird leider viel mehr im Dunkeln gelassen, als es nötig war. Stattdessen wählten die Autoren entweder beabsichtigt oder unbeabsichtigt den Weg alles nur oberflächlich anzukratzen, ganz so, als hätten sie Angst gehabt die Materie des Storymaterials der StarCraft-Geschichte gescheit und aufgeschlüsselt in das ganze Geflecht einzuweben.

War General Davis überhaupt ehemals eine Konföderierte? Wie und wann hat sie Arcturus Mengsk kennen gelernt? Was ist der Grund für die Verbindung der beiden? Die Liste der Fragen, mit denen sich die Autoren offenbar nicht beschäftigt haben, ließe sich noch weiter fortsetzen. Aber spätestens seit der Serie LOST ist es salonfähig geworden immer wieder nur anzudeuten, anstatt auch mal vernünftig und fundiert zu erklären.

Aber diese Punkte trüben das Gesamtbild von Novas Geheimmissionen nur bei der Betrachtung mit der Lupe. Beim Kauf dieser DLC-Kampagne kommt niemals Langeweile auf und der Spieler bekommt als Gegenwert für die Zahlungspflicht stundenlangen Spielspaß und bombastische Unterhaltung geboten. Wer wirklich noch überlegt: Bitte gehen Sie jetzt über Los und ziehen Sie Novas Geheimmissionen ein!

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